Je nachdem, an welcher Form von Diabetes der Patient erkrankt ist, kommen dafür verschiedene Ursachen infrage. Vererbung, bestimmte Infektionen oder ungesundes Essverhalten und Bewegungsmangel können zum Ausbruch der Krankheit führen.
Die möglichen Ursachen für Diabetes Typ 1
Als Ursachen für den Ausbruch der Zuckerkrankheit [Diabetes Typ 1] (Link zum Übersichtsartikel) müssen mehrere verschiedene Faktoren zusammentreffen. Zunächst wird die Anlage für die Krankheit vererbt. Da Diabetes längst nicht bei allen Menschen zum Ausbruch kommt, die die Anlage dafür in sich tragen, wissen viele Betroffene nicht einmal Bescheid darüber. So können Eltern, die selbst nie Diabetes hatten, ihre Anlage zur Krankheit mit einer Wahrscheinlichkeit von drei bis fünf Prozent an ihre Kinder weitergeben. Leiden beide Eltern an Diabetes Typ 1, besteht eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, dass sie es ihrem Kind vererben.
Als Ursache für den Ausbruch von Diabetes Typ 1 ist nur die Vererbung nicht ausschlaggebend. Zusätzlich muss ein anderes Ereignis eintreten, das die Autoimmunreaktion des Körpers auslöst. Mögliche Auslöser sind Viren, die beispielsweise Röteln oder Mumps hervorrufen. Ob außerdem auch Umweltgifte oder bestimmte Chemikalien aus der Industrie als Ursache für den Ausbruch der Krankheit infrage kommen, ist noch nicht abschließend geklärt.
Eine starke Ursache für Diabetes Typ 2 ist die Vererbung: Leiden beide Elternteile an der Krankheit, besteht eine bis zu 50-prozentige Chance, dass das Kind sie auch bekommt.
Arbeitet die Bauchspeicheldrüse nicht im ausreichenden Maße, wird nach dem Essen, wenn der Blutzuckerspiegel sehr hoch ist, zu wenig Insulin ausgeschüttet. Insulin ist ein Hormon, das eigentlich für die Aufnahme von Zucker (Glukose) aus dem Blut sorgt. Bei einem Mangel an Insulin nach einer Mahlzeit wird also nur wenig Zucker aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen und zu Energie weiterverarbeitet. Der Blutzuckerspiegel bleibt also erhöht.
Eine weitere häufige Ursache für Diabetes Typ 2 ist eine Insulinresistenz der Körperzellen. Diese entwickelt sich langsam und schleichend. Dabei kann sich das Insulin nur schlecht an die Körperzellen anheften, um ihnen den Befehl zur Aufnahme von Zucker aus dem Blut zu geben. Der Blutzuckerspiegel kann sich somit nicht abbauen und bleibt erhöht. Bestimmte Zellen aus der Bauchspeicheldrüse (Betazellen) versuchen diesen Zustand auszugleichen, indem sie noch mehr Insulin produzieren. Doch nach einigen Jahren funktioniert das auch nicht mehr, die Zellen sind erschöpft und die Produktion an Insulin sinkt wieder. Dies führt zu einem dauerhaften Insulinmangel.
Die genannten Ursachen für Diabetes Typ 2 werden verstärkt durch eine dauerhafte zu reichhaltige Nahrungsaufnahme. Diese lässt den Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Sowohl bei einem Insulinmangel als auch bei einer Insulinresistenz können die Körperzellen die Glukose nicht verarbeiten. Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, verstärkt sich die Insulinresistenz der Körperzellen noch: Sie werden unempfindlicher gegen das wichtige Hormon. Bei ausreichender Bewegung braucht der Körper viel Energie, die er vor allem aus Zucker herstellt. Besteht keine Notwendigkeit, den Zucker in Energie umzuwandeln, bleibt die Glukose im Blut vorhanden.