Die Ursachen für die Erkrankung sind sehr vielfältig. Eine Bindegewebsschwäche sowie familiäre Veranlagungen scheinen bei der Entstehung eine wichtige Rolle zu spielen.
Neben der Veranlagung zu Hämorrhoiden, auf die Betroffene keinen Einfluss haben, hängen die Ursachen bei der Entstehung von Hämorrhoiden häufig auch mit der Lebensführung zusammen. Somit können einige Risikofaktoren positiv beeinflusst werden.
Hämorrhoiden entstehen häufig durch zu starkes Pressen bei der Stuhlentleerung, was wiederum auf eine Verstopfung bzw. zu stark eingedickten Stuhlgang zurückzuführen ist. Bei der Stuhlregulierung kommt der Ernährung daher eine entscheidende Funktion zu. Eine Kombination von ballaststoffreicher Nahrung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme (eineinhalb bis drei Liter, je nach körperlicher Anstrengung) ist optimal. Die Ballaststoffe quellen in Verbindung mit der Flüssigkeit auf, Vergrößern das Stuhlvolumen und verhindern, dass dem Stuhlgang Wasser entzogen wird. Der Stuhlgang bleibt geschmeidig, was ein zu starkes Pressen unnötig macht. Ballaststoffe sind in Obst, Gemüse und Vollkornprodukten enthalten.
Eine überwiegend sitzende Tätigkeit verursacht Hämorrhoiden in zweierlei. Einerseits staut sich das Blut beim Sitzen vermehrt im Analbereich. Andererseits überträgt sich die Trägheit des Körpers auf die Darmtätigkeit, was wiederrum zu Verstopfungen führt. Ein Spaziergang in der Mittagspause und Bewegung in der Freizeit können vorbeugen.
Übergewicht steht als Ursache in direktem Zusammenhang mit dem Krankheitsbild der Hämorrhoiden. Das erhöhte Gewicht drückt auf die Blutzirkulation im Analbereich und belastet den muskulären Halteapparat. Die Gefäße werden eingeengt, ein Rückfluss des venösen Blutes vermindert, was eine Vergrößerung des Gefäßpolsters zur Folge hat. Da Frauen, bedingt durch ihre Fähigkeit Kinder zu gebären, über ein schwächeres Bindegewebe verfügen, sind diese besonders gefährdet. Mangelnde Bewegung und eine ungesunde Ernährung sind, wie oben beschrieben, ebenfalls Ursachen von Hämorrhoiden.
Bei einer Schwangerschaft kann, wie auch bei Übergewicht, die Gewichtszunahme zu Hämorrhoiden führen. Das Kind und die vergrößerte Gebärmutter können einen starken Druck auf das Gewebe ausüben und die Blutzirkulation negativ beeinflussen. Natürlich sind nicht alle Frauen während der Schwangerschaft von Hämorrhoiden betroffen. Durch das Pressen bei der Geburt können sie auch erst nach der Schwangerschaft entstehen. Etwa die Hälfte der werdenden Mütter leiden vor oder nach der Geburt an Hämorrhoiden. Vorbeugende Maßnahmen sind auch hier, eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung. Zur Stärkung des Halteapparates können schwangere Frauen zusätzlich ihre Beckenbodenmuskulatur stärken. Hierzu wird die Muskulatur im Anal- und Vaginalbereich etwa zehn Sekunden angespannt und dann wieder entspannt. Diese Übung sollte mehrfach am Tag wiederholt werden.
Abführmittel sind bei akuten Verstopfungen eine sinnvolle Maßnahme, um Hämorrhoiden vorzubeugen. Eine langfristige Einnahme ist aufgrund der Wirkungsweise eher schädlich als nützlich. Die Inhaltsstoffe – egal ob synthetisch oder pflanzlich – zielen darauf ab, den Stuhlgang weicher zu machen, was eine schonende Darmentleerung ermöglicht. Eine dauerhafte, zu weiche Stuhlkonsistenz jedoch, mindert die natürliche Funktion des Gefäßpolsters. Sie kann zu einer Verkümmerung und damit zu einer Verengung des Schwellkörpers führen. Das venöse Blut fließt nicht mehr ab, die knotenförmigen Erweiterungen vergrößern sich.
Auch entziehen Abführmittel dem versorgenden Gefäßsystem des Darms Wasser. Dieses Wasser wird verwendet um den Stuhlgang weich zu machen. Eine dauerhafte wasserentziehende Therapie kann einen Elektrolytmangel zur Folge haben. Vor allem Kalium ist entscheidend bei der Muskelbewegung im gesamten Organismus. Wird dem Blut zu viel Kalium entzogen, hemmt das die wellenförmige Muskelbewegung des Darms. Der Darm wird träge, der Stuhlgang dickt ein. Hämorrhoiden werden durch einen zu häufigen Einsatz von Abführmitteln also eher verursacht und nicht verhindert. Bewährte Hausmittel wirken behutsamer auf die Darmtätigkeit ein und unterstützen die Stuhlregulation auf natürliche Weise.