Wer während der Schwangerschaft schon auf eine gesunde Ernährung geachtet hat, braucht sich während der Stillzeit nicht allzu sehr umzustellen. Nehmen Sie viel Getreideprodukte, Gemüse, Obst und Salat zu sich, dann ist der Grundstein für eine ausgewogene Ernährung in der Stillzeit gelegt. Süßigkeiten und fette Speisen sollten eher die Ausnahme sein.
Viele frisch gebackene Mütter machen in den ersten Wochen nach der Geburt den Fehler, sich nur um die Familie und aufopferungsvoll um den neuen Erdenbürger zu kümmern. Denken Sie auch an sich und nehmen Sie Hilfe ihres Partners und Ihrer Familie an! Stress kann die Milchproduktion negativ beeinflussen. Ganz wichtig: Essen Sie regelmäßig und vor allem qualitativ hochwertige Lebensmittel.
Der Körper hat während der Stillzeit einen höheren Energiebedarf und benötigt etwa 500 Kilokalorien mehr als sonst (Normalbedarf ca. 2300kcal). Das sind keine Unmengen mehr an Energie, macht aber deutlich, dass eine Diät nicht angebracht ist und eine alternative Ernährung mit einem Arzt besprochen werden sollte. Es gibt einen weiteren Grund, warum Sie auf eine Diät verzichten sollten, solange Ihr Baby bei Ihnen mittrinkt: Umweltgifte, die sich vorwiegend im Fettgewebe ablagern, gelangen bei einer Diät in den Blutkreislauf und können in die Milch übergehen.
Lebensmittel, die Sie in der Stillzeit wegen möglicher Schadstoffe meiden sollten, sind Leber, Niere, Wild (von älteren Tieren) und langlebige Raubfische wie Thunfisch oder Hai. Auch stark gegrillte oder geräucherte Nahrungsmittel streichen Sie vorsichtshalber vom Essensplan.
Ansonsten gilt, dass alles gegessen werden darf, solang es ausgewogen und abwechslungsreich ist. Ob Ihr Kind auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert, müssen Sie austesten. Sehr oft verursachen blähende Gemüse wie Kohl, Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Steinobst und Birnen auch Bauchweh beim Baby. Es kommt sogar vor, dass Säuglinge darauf reagieren, wenn die Mutter Kuhmilch getrunken hat.
Grundsätzlich müssen Sie nicht auf Kaffee oder schwarzen/grünen Tee verzichten. Sollten Sie allerdings feststellen, dass Ihr Kind nach dem Stillen ungewöhnlich aufgedreht ist, sollten Sie Ihren Trinkkonsum überprüfen. Die meisten Babys vertragen es gut, wenn die Mutter ein bis zwei Tassen Kaffee oder Tee am Tag trinkt.
Alkohol und Rauchen sind für Stillende absolut tabu. Alkohol geht auf die Milch über und bereits kleinste Mengen schaden dem Baby. Nikotin ist nicht nur schädlich, sondern wirkt sich auch auf die Milchproduktion aus. In einer US-Studie wurde nachgewiesen, dass Rauchen die Milchproduktion hemmt. Laut Studie bildeten Raucherinnen vier Wochen nach der Geburt nur halb so viel Milch wie Nichtraucherinnen.
Quelle: Das große GU Babybuch, Birgit Gebauer-Sesterhenn | Dr.med. Manfred Praun