Vorbeugen einer Blasenentzündung

Durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern täglich und eine gesunde Ernährung kann eine gute Ausgangsbasis geschaffen werden. Wer zudem darauf achtet, sein Immunsystem zu stärken und Unterkühlungen zu vermeiden, hat gute Chancen, keine Blasenentzündung zu bekommen. Auch die richtige Toilettenhygiene und ein regelmäßiger Toilettengang können dazu beitragen, dass möglichst wenige Darmbakterien in die Blase eindringen können. Um einer Blasenentzündung aktiv vorzubeugen, sollten Sie auch die natürlichen Abwehrkräfte Ihres Körpers stärken, beispielsweise durch eine Harnansäuerung.

Vorbeugen einer Blasenentzündung: Natürlicher Wirkstoff für Ihre Blase!

Die für eine Blasenentzündung verantwortlichen Darmbakterien können sich am schnellsten im neutralen Urin – wenn der pH-Wert des Urins zwischen 6,5 und 7,5 liegt – vermehren.

Der pH-Wert Ihres Urins kann mit Hilfe von Präparaten und Nahrungsmitteln, die die natürliche Aminosäure Methionin enthalten, beeinflusst werden. Diese bewirkt eine gezielte Harnansäuerung, wodurch der Ziel-pH-Wert zwischen vier und sechs erreicht werden kann. In diesem sauren Klima ist die Blase gut geschützt – das Bakterienwachstum wird gehemmt und die Erreger können sich schlechter in der Blase einnisten.

Methionin kann vom Körper nicht selber hergestellt werden, es kann jedoch über die Nahrung aufgenommen werden. Nahrungsmittel wie beispielsweise Brokkoli, Erbsen und Spinat enthalten Methionin. Auch Lachs, Eier, Vollkornbrot und Reis sind wertvolle Methionin-Lieferanten. Dennoch reicht der Gehalt, welcher über die Nahrung aufgenommen werden kann, nicht aus, um den Säureschutz der Blase zu unterstützen. Sie können die Aufnahme dieser essentiellen Aminosäure zur gezielten Vorbeugung und unterstützenden Behandlung einer Blasenentzündung jedoch durch die Einnahme von nahrungsergänzenden Tabletten unterstützen.

Die Nebenwirkungen von Methionin können vor allem bei Einnahme hoher Dosen auftreten:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Erhöhte Reizbarkeit
  • Müdigkeit
  • Schläfrigkeit

Patienten, die zu einer Übersäuerung des Blutes neigen, sollten sich während der Einnahme von Methionin regelmäßig ärztlichen Kontrollen unterziehen.

Auch bei Anzeichen allergischer Reaktionen sollte umgehend ein Arzt informiert werden.

 

Nahrungsergänzung als Kur zur Vorbeugung

Wenn Sie häufig unter Blasenentzündungen leiden, können Sie Nahrungsergänzungsmitteln, die essentielle Aminosäuren enthalten, als Kur einnehmen, um einer erneuten Erkrankung vorzubeugen. Durch die gezielte Verschiebung des pH-Wertes des Urins in den sauren Bereich, können Sie die Chancen einer Ausbreitung der Darmbakterien verringern.

Regelmäßige Kontrolle Ihres pH-Wertes

Kontrollieren Sie vor Beginn der Kur mit nahrungsergänzenden Stoffen eine Woche lang täglich Ihren pH-Wert im Urin mit Hilfe von Teststreifen. Diese liegen in manchen Fällen der Packung des Nahrungsergänzungspräparats bei, oder sind im Fachhandel oder Apotheken erhältlich. Jeder einzelne Wert hat wenig Aussagekraft, da der pH-Wert im Urin im Laufe eines Tages stark schwanken kann. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Mittelwert der sieben Messwerte zu bilden (dazu werden die einzelnen Messwerte addiert und durch die Anzahl der Wochentage geteilt). Ist das Ergebnis größer als sechs, kann eine nahrungsergänzende Kur sinnvoll sein.

Wenn Sie eine Kur beginnen, können oft einige  Tage vergehen bis die Wirkung eintritt. In einigen Fällen kann es auch länger dauern. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, mindestens vier Wochen abzuwarten – erst dann kann ein eindeutiges Ergebnis erzielt werden.

Durch die Einnahme von nahrungsergänzenden Präparaten als Kur soll ein dauerhaft niedriger pH-Wert im Urin angestrebt werden, der das Wachstum der Bakterien in der Blase hemmt. Kontrollieren Sie deshalb auch während der Einnahme Ihren pH-Wert mit Teststreifen, um seine Entwicklung zu messen.

 

Methionin unterstützend bei Antibiotika-Therapie

Darüber hinaus können Präparate mit dem natürlichen Wirkstoff Methionin auch als unterstützende Maßnahme bei einer akuten Blasenentzündung eingenommen werden – beispielsweise begleitend zu einer Antibiotika-Therapie. Viele Antibiotika zeigen ihre beste Wirkung gegen Blasenentzündung bei einem Urin mit saurem pH-Wert. Durch die Einnahme von Methionin-Präparaten kann der pH-Wert des Urins gezielt in den sauren Bereich verschoben werden. Dadurch kann die Wirkung der Antibiotika verbessert und das Bakterienwachstum zuverlässig gehemmt werden.

 

Verträglichkeit und Einnahme von nahrungsergänzenden Präparaten

Bei der Wahl des Präparats sollte auf die Natürlichkeit des Wirkstoffes geachtet werden. Methionin ist beispielsweise ein Wirkstoff, der auf Grund seiner Natürlichkeit besonders gut verträglich ist. Es greift nicht in die Stoffwechselvorgänge des Körpers ein, sondern unterstützt den natürlichen Säureschutz des Urins. Aus diesem Grund können Präparate, die diesen Wirkstoff verwenden, über einen längeren Zeitraum einnehmen – die begleitende Messung des pH-Wertes des Urins ist dabei wichtig.

Sollten Sie sich für die Einnahme eines solchen Präparats entscheiden, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt über die für Sie passende Dosierung.

 

Nebenwirkungen

Obwohl nahrungsergänzende Präparate mit dem Wirkstoff Methionin insgesamt sehr gut vertragen werden, gibt es Patientengruppen, für die eine solche Behandlung unter Umständen nicht geeignet ist. Dazu gehören Patienten mit:

  • Homocystinurie
  • Harnsäure- und Zystinsteinleiden
  • Niereninsuffizienz
  • Oxalose
  • Methionin-Adenosyltransferase-Mangel
  • Metabolischer Azidose
  • Leberinsuffizienz
  • Hepatogener Enzephalopathie

 

Vorsicht bei Schwangeren und Kindern

Schwangere sollten den Wirkstoff Methionin nicht einnehmen. Eine Überversorgung mit dieser Aminosäure kann sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Da zur Anwendung einiger Präparate mit dem Wirkstoff Methionin während der Stillzeit noch keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, sollten Mütter, die stillen, das Produkt nicht einnehmen.

Für Kinder unter zwölf Jahren können solche Produkte ebenfalls nicht geeignet sein. Über die Auswirkungen bei dieser Patientengruppe einiger Präparate mit dem Wirkstoff Methionin liegen bislang noch keine ausreichenden Informationen vor.