Mangelernährung im Alter erkennen: Anzeichen und Ursachen

Die Häufigkeit einer Mangelernährung nimmt mit steigendem Alter zu. Oft werden auftretende Symptome dem normalen Alterungsprozess zugeschrieben. Je eher eine Mangelernährung festgestellt wird, desto eher und besser kann diese behandelt werden. Da die Therapie sehr aufwändig und die Folgen schwerwiegend sind, ist Prävention so wichtig. Doch woran erkennt man eine Mangelernährung im Alter?

Sie als Angehöriger können am besten beurteilen, ob Anzeichen einer Mangelernährung vorliegen. Auf folgende Anzeichen sollten Sie achten:

Besuch bei Oma

Eine Mangelernährung im Alter zu erkennen, ist vor allem für Familienangehörige wichtig. Sie leben eng mit dem älteren Menschen zusammen und können die Ernährungssituation am ehesten einschätzen.

  • Vorliegende Appetitlosigkeit oder das Essen schmeckt nicht mehr
  • Der Teller wird nicht leer gegessen oder das Essen wird vollständig abgelehnt
  • Getränke werden auch auf Nachfrage abgelehnt, Haut und Schleimhäute werden trocken und rissig.
  • Es treten Schmerzen beim Essen und Trinken auf (Schluckstörungen, Kaustörungen, Gebissprobleme)
  • Kleidung sitzt sehr locker, Gürtel hat mehr Spiel
  • Ringe rutschen vom Finger und gehen verloren
  • Empfundene Erschöpfung und Schwäche (bei Handgriffen)
  • Schwäche
  • Langsame Gehweise

Haben Sie die Vermutung, dass eine Mangelernährung vorliegt, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit. Bestätigt sich der Verdacht, kann eine Mangelernährung rechtzeitig behandelt werden.

Warum entsteht eine Mangelernährung?

Es gibt verschiedene Ursachen, die für eine Mangelernährung verantwortlich sind. Zur Hauptursache zählt Appetitlosigkeit im Alter. Weitere Ursachen sind unter anderem körperliche Veränderungen aufgrund des fortschreitenden Alters, Erkrankungen (z.B. Demenz oder Krebs) sowie soziale Faktoren. Oft begünstigt auch die Kombination einzelner Faktoren eine Mangelernährung.

Ursachen, die eine Mangelernährung hervorrufen können:

Physiologische Faktoren

  • Verringertes Durstgefühl
  • Vermehrte Ausschüttung von Sättigungshormonen (vorzeitiges Sättigungsgefühl)
  • Kau- und Schluckstörungen
  • Gestörte Sinneswahrnehmungen (schlechter riechen, schmecken und sehen)

Körperliche und krankheitsbedingte Veränderungen

  • Verminderte Fingerfertigkeit oder Behinderungen (Lähmungen nach Schlaganfall, Zittern bei Parkinson)
  • Krankheiten (z.B. Verdauungs- und Absorptionsstörungen)
  • Akute oder chronische Krankheiten mit mehrfacher Medikamenteneinnahme

Psychische und soziale Veränderungen

  • Geistige Veränderungen (Vergesslichkeit und Verwirrtheit)
  • Psychische Veränderungen (Einsamkeit, Depressionen)
  • Soziale Faktoren (Sparsamkeit beim Essen)

 

Quelle: Mangelernährung im Alter, DGE-Praxiswissen