Erste Anzeichen einer Blasenentzündung sind unter anderem brennende Schmerzen beim Wasserlassen und der ständige Drang, eine Toilette aufsuchen zu müssen, obwohl nur sehr geringe Urinmengen austreten. Auch eine dunklere Farbe des Urins und ein ungewöhnlicher Geruch können Indizien sein. Parallel dazu können Fieber, Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.
Eine Blasenentzündung kann ansteckend sein. Vor allem Türklinken, Einkaufswägen, aber auch Klobrillen in öffentlichen Einrichtungen können die Darmbakterien übertragen. Hygiene ist daher oberstes Gebot, um eine Infektion der unteren Harnwege möglichst zu vermeiden. Auch durch Geschlechtsverkehr können die Erreger in die Blase gelangen – hiervor können Kondome schützen.
Wenn Sie an einer Blasenentzündung erkrankt sind, ist es wichtig, schnell zu handeln. Trotz der brennenden Schmerzen beim Wasserlassen sollten drei bis vier Liter pro Tag getrunken werden, damit die für die Blasenentzündung verantwortlichen Bakterien ausgespült werden können. Außerdem sollte dem Körper Erholung verschafft werden – eine Wärmflasche kann zudem wohltuend sein. Bei der Intimhygiene sollte auf starke Seifen verzichtet werden, um eine Reizung der Schleimhäute zu verhindern. Tritt innerhalb der ersten vier Stunden keine Besserung ein, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.
Wenn Sie häufig an einer Blasenentzündung leiden, kann eine chronische Blasenentzündung dahinterstecken. In seltenen Fällen können Folgeerkrankungen wie beispielsweise eine Nierenbeckenentzündung oder Inkontinenz auftreten, welche auf die geschwächte Muskulatur auf Grund der mehrmaligen Erkrankungen zurückzuführen sind. Durch eine ärztliche Behandlung können diese Spätfolgen der Blasenentzündung möglichst vermieden werden.
Dass Frauen im Vergleich zu Männern öfter an einer Blasenentzündung erkranken, ist anatomisch bedingt. Grund hierfür ist die kürzere Harnröhre, durch welche die für die Blasenentzündung verantwortlichen Darmbakterien leichter in die Blase aufsteigen können. Darüber hinaus liegt die weibliche äußere Harnröhrenöffnung in der Nähe des Analbereichs, was den Erregern den Weg in die Blase ebenfalls erleichtert.
Beim Auftreten der bekannten Symptome wie Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen möchte man am liebsten im Bett bleiben. Viele betroffene Frauen versuchen, die Blasenentzündung zunächst selbst in den Griff zu bekommen, indem sie auf Hausmittel wie beispielsweise Wasser und Blasentees zurückzugreifen. Das ist durchaus nachvollziehbar und innerhalb der ersten vier Stunden auch völlig legitim. Sollte nach diesem Zeitraum jedoch keine Besserung auftreten, ist es empfehlenswert, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann durch weitere Untersuchungen die Schwere der Erkrankung feststellen und geeignete Medikamente verschreiben. Durch eine umgehende Therapie kann eine Blasenentzündung in der Regel innerhalb weniger Tage geheilt werden, Spätfolgen können vermieden werden.
Der Arzt wird sich zunächst ausführlich nach Ihren Symptomen und Vorerkrankungen erkundigen. Aus diesen Angaben kann er die für Ihr individuelles Krankheitsbild geeigneten Untersuchungen ableiten. Am häufigsten kommen dabei die Urin- und Blutbilduntersuchung zum Einsatz. Häufig wird auch eine Blasenspiegelung durchgeführt. Bei schwangeren Frauen und schwerwiegenden Formen der Blasenentzündung sollte zudem eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen werden, damit eine mögliche Nierenbeckenentzündung rechtzeitig diagnostiziert werden kann.
Es gibt vielfältige Risikofaktoren, die eine Blasenentzündung hervorrufen können. Zu den häufigsten zählen Unterkühlung, ein geschwächtes Immunsystem, Geschlechtsverkehr oder falsche Genitalhygiene. Aber auch Harnabflussstörungen, Eingriffe an den Harnwegen, wie beispielsweise durch Katheter und Blasenspiegelungen, sowie Stoffwechselerkrankungen, wie Gicht oder Zuckerkrankheit, können eine Blasenentzündung begünstigen.