Behandlung von Hämorrhoiden

Behandlung von Hämorrhoiden

Die Behandlungsstrategie bei Hämorrhoiden richtet sich nach dem Schweregrad und den damit einhergehenden Beschwerden. Bei Grad I können die Minderung beeinflussender Risikofaktoren und eine konservative Behandlung Zuhause, sowie eine umfassende Hygiene und Pflege des Analbereichs ausreichend sein. Grad IV hingegen erfordert eine ambulant-ärztliche oder operative Behandlung.

 

Ambulante ärztliche Therapie bei Schweregrad eins und zwei

Folgende Therapien kommen bei Hämorrhoiden ersten und zweiten Grades zum Einsatz. Diese Methoden haben allerdings eine hohe Wahrscheinlichkeit, des Wiederauftretens (Rezidiv), der Symptome zur Folge.

Die Behandlung hat das Ziel die entsprechend vergrößerten Gefäßabschnitte zum Schrumpfen zu bringen. Hierfür gibt es verschiedene Methoden. Bei der Sklerosierung wird eine spezielle Substanz in die betroffene Stelle gespritzt, was zunächst zur Thrombosierung führt. Die festen Bestandteile des Blutes verkleben miteinander, bilden ein sogenanntes Blutgerinnsel und verstopfen das Gefäß. Anschließend werden die thrombosierten Gefäße in Bindegewebe umgebaut. Ein Blutfluss durch das Gewebe ist nun nicht mehr möglich, auch verliert sich damit die natürliche Funktion des Schwellkörpers. Die Beschwerden gehen jedoch zurück. Die Infrarotbehandlung hat dasselbe Resultat, erzeugt dieses aber mittels Hitze. Eine weitere Methode ist die Vereisung der vergrößerten Schwellkörper mittels Stickstoff. Da die lokale Vereisungen schlecht zu begrenzen ist, kommt diese Methode nur noch selten zum Einsatz. Das Abbinden der Knoten mittels Gummiband (Gummibandligatur) lässt das betroffene Areal ebenfalls absterben.

 

Operative Therapie bei Schweregrad drei und vier

In Fachkreisen sind verschiedene operative Verfahren bekannt und nach dem jeweiligen Erfinder benannt. Sie haben im Vergleich zu den ambulant-ärztlichen Therapien den Vorteil einer niedrigen Rückfallquote. Auch sind die verschiedenen operativen Behandlungsverfahren in den letzten Jahren so weiterentwickelt worden, dass die Eingriffe für die Betreffenden immer schonender werden (minimalinvasiv). Die Wahl der Operationsmethode hängt vom Befund und behandelnden Chirurgen ab. Je schwerer die Ausprägung der Hämorrhoiden umso größer ist auch der Eingriff. Für die Nachsorge ist wichtig zu erfahren, ob die Operationswunde offen gelassen oder verschlossen wurde. Geschlossene Wunden heilen meist schneller und benötigen weniger Nachsorge. Es empfiehlt sich postoperativ (nach der Operation), den After nach jedem Stuhlgang mit klarem Wasser abzuspülen. Offene Wunden sollten mit einer speziellen Wundauflage (sterile Kompressen) getrocknet und geschützt werden. Tägliche (kurze) Sitzbäder helfen den Heilungsprozess zu beschleunigen. Scharfe Pflegeprodukte dürfen nicht verwendet werden, da diese die Wunde reizen würden. Zusätzlich sollten Betroffene auf Komplikationen achten. Wie bei allen operativen Maßnahmen besteht auch hier die Gefahr der Nachblutung. Zudem kann bei der Operation der Schließmuskel verletzt werden, was zu Inkontinenz führen kann.

Eine weitere Komplikation ist die sogenannte Stenose des Afters (Verengung). Sie kann durch die Bildung von Narben an der Operationswunde entstehen und die Dehnbarkeit des Schließmuskels beeinträchtigen. Die natürliche Funktion des Schließmuskels wir eingeschränkt oder vollständig zerstört. Weicher Stuhlgang kann unwillkürlich abgehen, während harter Stuhlgang die kleinere Öffnung am After passieren muss. Eine Stuhlentleerung kann in diesem Fall mit Schmerzen und Blutungen verbunden sein. Verengungen am After (Stenosen) werden zunächst operativ geweitet. Im Anschluss daran wird der After täglich gedehnt, bis eine normale Stuhlentleerung wieder möglich ist.