Ernährungstipps für Demenzkranke

Ausreichende Ernährung ist nicht nur für Demenzkranke wichtig, um eine Mangelernährung im Alter zu verhindern. Essen und Trinken begleitet jeden ein Leben lang. Es befriedigt nicht nur das Bedürfnis nach Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, sondern liefert auch Energie und Lebensfreude. Doch wie kann man als Angehöriger gewährleisten, dass der Erkrankte genügend isst?

Demenzkranke: Darauf sollte bei der Ernährung geachtet werden

 Abwechslungsreiche und ansprechende Nahrungsmittel

Damit die Freude und Lust am Essen möglichst lange erhalten bleiben, sollte auf eine schonende Zubereitung und eine abwechslungsreiche Auswahl der Speisen geachtet werden. Auch der Essplatz sollte ansprechend gestaltet sein. Um das Essen und Trinken zu erleichtern, spielen Farben eine wichtige Rolle. Kräftige Farben von Lebensmittel werden leichter erkannt. So werden beispielsweise helle Lebensmittel (Fisch, Kartoffeln, Blumenkohl) auf einem weißen Teller nicht gut gesehen.

Speisen süßen

Demenzkranke haben vermehrt Appetit auf süße Speisen. Die Geschmackspapillen für das Süß-Empfinden bilden sich zurück, daher werden süße Speisen bevorzugt. Saure oder salzige Speisen werden eher gemieden. Hier kann man versuchen, das Essen und die Getränke mit Zucker und Süßstoff zu süßen. Auch wenn es ungewöhnlich klingt und die Speisen dadurch einen ungewöhnlichen Geschmack bekommen, ist es ein Versuch wert.

Fingerfood

Manche Senioren verweigern das Essen mit Besteck oder können nach einiger Zeit nicht mehr damit umgehen. Um die Selbständigkeit beim Essen möglichst lange beizubehalten, kann man Speisen als Fingerfood anbieten. Das heißt alle Mahlzeiten werden – einschließlich Mittagessen – als kleine handliche Portionen angeboten. Diese Art der Essensdarreichung ist dem Füttern vorzuziehen. Auch das gemeinschaftliche Essen am Tisch fördert die Selbständigkeit. Besteht eine Mangelernährung, ist es möglich, das Fingerfood energieangereichert zuzubereiten.

Wenn trotz aller Bemühungen die Nahrung nicht ausreicht und eine Mangelernährung droht, ist die Gabe von Zusatznahrung sinnvoll. Diese nährstoffdefinierte Trinknahrung kann als Zwischenmahlzeit angeboten werden. Wird diese nicht angenommen und Mangelzustände können dennoch nicht verhindert werden, ist Sondennahrung in Erwägung zu ziehen.

 

Quelle: Essen und Trinken – Die Ernährung Demenzkranker (Mechthild Lärm, Rieseby)
Essen und Trinken bei Demenz, DGE Praxiswissen