Die Diagnose von Diabetes

So verläuft die Diagnose von Diabetes

Besteht der Verdacht auf Diabetes, kann der Arzt zu verschiedenen Mitteln greifen, um die Diagnose zu stellen. Bei manchen Verfahren muss der Patient nüchtern sein.

 

Arzt nimmt seinem Patienten mit einer Spritze Blut ab

Ein Bluttest ermöglicht die Diagnose von Diabetes

Blutuntersuchung bestimmt Zuckergehalt

Eine Möglichkeit zur Diagnose von Diabetes bei dem Verdacht wegen passender [Symptome] besteht darin, den Blutzuckergehalt des Patienten zu bestimmen. Wurde dafür ein Termin vereinbart, muss der Patient in den meisten Fällen nüchtern zur Untersuchung erscheinen. Das bedeutet, dass bis zur Untersuchung zwölf Stunden lang nichts gegessen und nichts anderes als Wasser getrunken wird. Der Arzt nimmt Blut ab. Liegt der Wert des Blutzuckers bei mehr als 110 Milligramm pro Deziliter Blut, ist das ein Hinweis auf eine mögliche Diabeteserkrankung: Normal sind etwa 90 Milligramm. Wird der Test spontan vorgenommen, hängt das Ergebnis davon ab, wann der Patient zuletzt gegessen hat: Direkt nach dem Essen sind auch 140 Milligramm Glukose pro Deziliter Blut normal. Als deutlicher Hinweis auf Diabetes wird hier ein Wert von 200 Milligramm angenommen.

 

Urintest schafft doppelte Sicherheit

Bei der Diagnose von Diabetes kann ein Urintest Klarheit schaffen: Ist Glukose (Zucker) im Urin nachweisbar, ist der Blutzucker deutlich zu hoch. Die Nieren beginnen nämlich erst ab einem Blutzuckerwert von 180 Milligramm pro Deziliter Blut, überschüssige Glukose auszuscheiden. Einen weiteren Hinweis erhält der Arzt gegebenenfalls durch die sogenannten Ketonkörper im Harn: Ist kein oder nur wenig Insulin vorhanden, können die Körperzellen nicht genug Glukose aufnehmen, um daraus Energie herzustellen. Da Energie aber immer benötigt wird, ziehen sie für die Herstellung die Ketonkörper heran. Diese entstehen in der Leber. Es gibt einen Teststreifen, der dem Arzt die erhöhte Anzahl der Ketonkörper anzeigt. Sie ist ein deutlicher Hinweis auf einen möglichen Diabetes.

 

Der orale Glukose-Toleranz-Test

Ein Verfahren, das eine recht große Genauigkeit bei der Diagnose von Diabetes verspricht, ist der orale Glukose-Toleranz-Test, kurz oGTT. Für diesen Test muss der Patient nüchtern sein und darf zwölf Stunden lang nicht geraucht haben. Für den Test wird dem Patienten zunächst Blut abgenommen, und die Blutzuckerwerte werden bestimmt. Dann werden 75 Gramm Zucker in Form von Glukose in Wasser aufgelöst. Der Patient trinkt diese Mischung innerhalb von fünf Minuten. Dadurch steigt sein Blutzuckerwert an, was wiederum bei gesunden Menschen die Ausschüttung von Insulin anregt. Das Hormon animiert die Körperzellen zur Aufnahme des Zuckers. Die Werte, in denen sich der Anstieg und das anschließende Sinken des Blutzuckerspiegels durch dieses Verfahren bewegen sollten, sind bekannt. Nach zwei Stunden wird dem Patienten erneut Blut abgenommen. Der Arzt misst den Blutzuckerwert und vergleicht ihn mit den Werten gesunder Menschen. Wird beim Patienten zu wenig Insulin ausgeschüttet oder keine Glukose aus dem Blut aufgenommen, ist sein Zuckerwert im Blut höher als der Vergleichswert. Ein Test allein reicht nicht aus, um eine sichere Diabetes-Diagnose zu erstellen, auch, weil verschiedene Umstände die Ergebnisse beeinflussen können. Die Kombination aber mindestens zweier dieser Tests kann dem Arzt eine recht sichere Diagnose ermöglichen.