Der Bandscheibenvorfall

Der Bandscheibenvorfall

 

Viele spüren ihn als plötzlich stechenden Schmerz, andere leben jahrelang damit, ohne ihn zu bemerken: Ein Bandscheibenvorfall hat viele Gesichter und kommt bei über 90 Prozent aller Betroffenen ohne eine Operation aus.

 

 Puffer auf Abwegen

Wenn Rücken, Arme und Beine stark schmerzen, sind oftmals die Bandscheiben der Grund. Häufig im Sinne eines Ereignisses mißverstanden, ist der Bandscheibenvorfall wörtlich zu nehmen. Das heißt die Bandscheibe verlässt ihre ursprüngliche Position in der Wirbelsäule – die Bandscheibe „fällt vor“.

 

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Arbeiter mit Rückenschmerzen stützend an einer Leiter

Bandscheibenvorfälle treten häufig durch Abnutzung auf.

 

Grundsätzlich ist unsere Wirbelsäule sehr belastbar und hält selbst großem Druck stand. Das gilt auch für die 23 Bandscheiben, ohne die unsere Wirbelsäule steif wäre. Wie kleine Luftmatratzen liegen die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule. Sie sind zwischen zwei und zehn Millimeter dick und bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. In ihrem Zentrum gibt es einen stabilen, prallen und elastischen Kern, der von einem festen Faserring umschlossen und zusammengehalten wird. Reißt dieser schützende Ring ganz oder teilweise ein, spricht man von einem Bandscheibenvorfall.

 

Unsere Bandscheiben funktionieren ähnlich wie die Stoßdämpfer eines Autos. Durch Belastung werden sie zusammengedrückt und bei längerer Entlastung beim Liegen nehmen sie wieder ihre ursprüngliche Form an. Unsere Bandscheiben wirken also als Puffer: Sie gleichen Druckunterschiede zwischen den Wirbeln aus, federn Stöße in der Wirbelsäule ab und sorgen dafür, dass die einzelnen Wirbelkörper nicht aneinander reiben – denn das verursacht starke Schmerzen.

 

Wie ein Schwamm, der in der Sonne trocknet, verlieren die Bandscheiben durch Verschleiß an Flüssigkeit und damit an Elastizität. So werden Bandscheiben mit einem geringeren Wasserhaushalt bei Belastungen stärker zusammengedrückt und können sich anschließend nicht mehr in ihre Ausgangsform zurückdehnen.

Gleichzeitig bekommt der Faserring mit zunehmender Austrockunng Risse. Anteile des weichen, gelartigen Inhalts der Bandscheibe können in die Risse laufen. Auf diese Weise verändert die Bandscheibe langsam ihre Form und wölbt sich vor in Richtung Rückenmarkskanal. Reißt infolgedessen die Außenhaut durch den entstehenden Druck ganz, entsteht ein Loch im Faserring. Dann tritt der geleeartige Inhalt, wie auch möglicherweise der feste Zellkern in den Rückenmarkskanal aus und verbreitet sich im umliegenden Gewebe. Schmerzen und Lähmungen können die Folge sein.

 

Was führt zu einem Bandscheibenvorfall?

 

  • Verschleiß
  • Überlastung
  • Bewegungsmangel
  • Schwache Muskulatur

 

Konservative Behandlung oder OP?

 

  • Schmerzmittel, Wärme, Physiotherapie
  • Rückenmuskeln kräftigen
  • Operation
  • Nachsorge