Jeder kennt das: In besonderen Stresssituationen oder bei Alltagsproblemen verändert sich der Appetit. Der eine isst deutlich mehr, der andere weniger als sonst. Diese Essprobleme sind meist nur von kurzer Dauer und verschwinden sobald die stressige Situation überwunden ist. Allerdings können sich aus solchen „normalen“ Essproblemen auch Essstörungen entwickeln, wenn sich das Essverhalten verfestigt und die seelischen Probleme nicht gelöst werden. Auch Diäten können ein gestörtes Essverhalten begünstigen und zu einer Essstörung führen.
Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen mit suchtartigem Charakter. Erkrankte versuchen unbewusst innere Konflikte, Stress und extreme Ereignisse durch das Essverhalten zu bewältigen. Hunger- und Sättigungsgefühl sind nicht mehr im normalen Ausmaß vorhanden bzw. spürbar. Die Gedanken der Betroffenen drehen sich nur noch um das Essen, die Nahrungsbeschaffung oder das Kalorienzählen. Das hat zur Folge, dass Betroffene den Kontakt zu sich selbst und zu anderen verlieren. Sie verheimlichen ihr persönliches Leid vor anderen und schämen sich dafür.
Essstörungen bezeichnen nicht ein einziges Krankheitsbild. Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen. Zu den Esssüchten zählen die Magersucht (Anorexie), die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und die Ess-Sucht (Binge Eating). Die einzelnen Formen sind oft nicht eindeutig voneinander abzugrenzen. Denn sowohl Magersüchtige als auch Esssüchtige können ihr Essen erbrechen. Ebenso ist es möglich, dass ehemals Magersüchtige esssüchtig werden können und umgekehrt.
Quelle: Essstörungen was ist das? BZgA: http://www.bzga.de/infomaterialien/ernaehrung-bewegung-stressbewaeltigung/